Watfischen auf Bonefish

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Tipps für das Watfischen auf Bonefish

Das Angeln auf den Bonefish ist für uns ‚normale‘ Fliegenfischer genau der richtige Einstieg in die Welt des Salzwasserfischens. Wir können relativ leichte Salzwasser-Ruten (z.B. Schnurklasse #8) verwenden und man ist nicht unbedingt auf einen Guide angewiesen. Der Bonefish fordert alle unsere Sinne, um ihn zu überlisten. Hier einige Tipps, die Ihnen die Angelei auf diesen Fisch ein wenig erleichtern sollen. Welche Ausrüstung brauche ich für diesen Fisch? Im Prinzip recht wenig. Ein paar Fliegen, Vorfächer, eine Zange und eine kleine Hüfttasche, um alles unter zu bringen. Rute plus Rolle, eine Polarisationsbrille und eine Kappe/Hut mit breiter Krempe um Kopf und Augen vor zu intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen.

Bonefish release...
Bonefish release…

Fliegen:
Die Auswahl der Fliegen ist natürlich von der jeweiligen Destination abhängig. Aber mit einem Clouser Minnow, # 4 in den Farben chartreuse und silbergrau ist schon mal viel gewonnen. Dann natürlich noch kleinere Muster, # 6 + 8 in helleren Farben wie z.B. Crazy Charlies und Gotchas. Und diverse Krabbenimitationen und Shrimpsimitationen.

Rute, Rolle & Vorfächer:
Ich persönlich bevorzuge extrem lange Vorfächer (so um die 4oo cm) in den Stärken 8 – 10 lbs., da die Bonefische sehr scheu sind. Je länger das Vorfach ist, desto geringer ist die Chance, sie zu vergrämen. Normalerweise fische ich mit einer 8er oder 9er Rute. Wenn der Wind ganz schwach ist, nehme ich eine #6/7 Rute. Eine Großkernrolle sollte die schwimmende Fliegenschnur plus mindestens 200 Meter 300 lbs Backing fassen.

Sonnenbrille:
Sie stehen den ganzen Tag in der prallen Sonne, die noch dazu von dem meist hellen Boden der Flats reflektiert wird. Hier sind Sonnenbrillen mit dem größtmöglichen UV-Schutz und bestmöglicher Polarisierung unerlässlich. Glauben Sie mir, es ist schon mit einer guten Sonnenbrille extrem schwierig einen Bonefish rechtzeitig zu sehen. Ohne Brille ist die Fischerei mit Sicherheit zum Scheitern verurteilt.

Polaristationsbrille
mit und ohne Polarisationsbrille

 

Woran erkenne ich einen Bonefish?
Den Fisch als solchen sieht man in den meisten Fällen auf Grund seiner extremen Mimikry ohnehin nicht. Oft ist es nur der Schatten des Fisches, den man ausmachen kann. Verschwindet mal die Sonne hinter einer Wolke, ist auch der Schatten weg und folglich auch kein Fisch zu sehen. Ein recht einfaches Prinzip, einen Fisch im Meer auszumachen, ist der Vergleich. Man steht ja vor einer riesigen Fläche, in der fast alles ähnlich aussieht. Da sieht man praktisch den Wald vor lauter Bäumen nicht. Man prägt sich am besten einen bestimmten, gut sichtigen Teil dieser Fläche ein. Dann kurz wegschauen und dann wieder den selben Ausschnitt betrachten. Nun Bild A mit Bild B vergleichen. Wenn dann irgendwas anders ist, ist es höchstwahrscheinlich ein Bonefish, der sich da durch die Unterwasserlandschaft schleicht. An Flats mit stark wechselnder Bodenbeschaffenheit ist es naturgemäß wesentlich schwieriger einen Fisch auszumachen als an einem Flat mit sandigem Untergrund. Und hat man dann einen Bonefish ausgemacht, dann bleiben einem meist nur wenige Sekunden Zeit, ihm die Fliege zu präsentieren. Bonefishe ziehen relativ schnell dahin und ihn ein zweites Mal anzuwerfen ist oft nicht möglich, da der Fisch entweder zu nahe oder schon wieder aus dem Sichtfenster ist. Es gilt als oberstes Gebot, beim Angeln auf Bonefish nur dort zu angeln, wo man den Fisch sehen und auch anwerfen kann. Die beste Sicht hilft nichts, wenn man die Schnur auf Grund des starken Gegenwinden kaum 10 Meter weit werfen kann. Und es macht so richtig Spaß, einen Bonefish kommen zu sehen, ihm die Fliege richtig vorzulegen und dann zu beobachten, wie er sie inhaliert und mit enormer Geschwindigkeit Richtung Horizont flüchtet.

Beim Bonefischen muss man meist keinen Anhieb setzen. Durch die rasche, schnelle Flucht treibt er sich den Haken ohnehin selbst rein. Wichtiger ist es, die noch auf dem Wasser befindliche Restschnur aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Steht man darauf, oder ist sie irgendwo verheddert, dann ist ein Vorfachbruch die logische Konsequenz. Formen Sie nach dem Anbiss mit Zeige- und Mittelfinger der linken Hand ein ‚O‘ und strecken dann die Hand weg von der Rute. So vermeidet man ein empor schnellen der Leine und das daraus oft resultierendes Verheddern mit der Rolle. Ist die Leine vom Fisch gespannt, führt man die Hand wieder zur Rute zurück.

Ach ja, und alle freien Körperstellen mit einer Sonnencreme ab Schutzfaktor 25 aufwärts behandeln!

Viel Spaß
Autor: Leo Neubauer

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