Sommerzeit: Zeit der Landinsekten

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Immer wieder lese ich Berichte über die Fischerei mit Imitationen von Landinsekten. Insbesondere angeregt durch die ersten eigenen Tests im letzen Sommer und dem daraus entstandenen Bericht „Die Terrestrials sind da!“, war es nun wieder Zeit, neue Muster für die Imitation von Grashüpfern, Käfern & Co. auszuprobieren und die Präsentationstechnik zu verbessern.

Die äußeren Bedingungen waren perfekt: Die Sonne knallte vom Himmel und der Fluß führte niedriges, glasklares Wasser. In der Mittagssonne war es so heiß, dass wirklich jeder versuchte, einen schattigen Platz zu ergattern. Das ging nicht nur den Menschen so, sondern auch den Fischen. Als Fan der recht spektakulären Fischerei mit einer großen Steinfliege bin ich natürlich auch schnell für die Fischerei mit großen Hoppermustern (engl: Hopper = Grashüpfer) zu begeistern. Auch hier wird mit einer großen Imitation eines Landinsekts gefischt und die Reaktionen der Fische können sehr aufregend und spannend sein.

Passend zum Start der Saison im Frühjahr hat ein Kollege mit dem Fliegenfischen begonnen. So hat er an einem unserer Kurse teilgenommen und die letzten Wochen den einen oder anderen speziellen Intensivkurs am Sportplatz und am Wasser bekommen. Die ersten Resultate in Form von tollen Fischen stellten sich schnell ein und seine Begeisterung nimmt stetig zu. Natürlich ist seine Begeisterung am größten, wenn es um das Fliegenfischen mit der Trockenfliege geht. Hier geht es einfach rund!

Insofern war die Gelegenheit sehr passend, ihn zum Fischen mit Landinsekten mit ans Wasser zu nehmen. Etwas verwundert schaute er sich die großen Hopperimitationen in der Fliegenbox an. Neben dem Hopper fiel ihm gleich ein Signal-Käfer ins Auge, mit dem er gerne fischen wollte – gesagt getan! Wir suchten in der brütenden Hitze schattige Stellen auf – überhängende Ufer, Bäume, Büsche oder Todholz sind perfekte Unterstände für Fische als Sonnenschutz. Auch im Schatten von Brücken warten oft große Fische auf „abstürzende“ Käfer. Schnell haben wir einen Fisch im Schatten eines Busches ausgemacht. Nach kurzer Erklärung fängt der Kollege an zu werfen. Ich erklärte ihm, dass Landinsekten durchaus „aktiv“ gefischt werden dürfen. Die klassische „dead drift“ ist nicht zwingend erforderlich. Der Signal-Käfer kommt auf der Oberfläche auf und hier und da wird mit der Rutenspitze ein kleiner Zupfer vollzogen. Bei diesen Käfern sollten die Zupfer wirklich klein sein. Die Käferimitation kommt in das Sichtfeld der Forelle und diese zeigt großes Interesse. Der Fisch schwimmt zum Köder und dreht ca. 3 cm unter dem Köder wieder ab. Das steigert die Spannung! Vorsichtig setzt der Kollege einen neuen Wurf an. Der Käfer kommt perfekt und die Zupfer sind richtig gesetzt. Diesmal kann der Fisch nicht widerstehen und schlürft den Käfer ganz sanft ein. Nach kurzem Drill hält der Neuling eine schöne Regenbogenforelle mit Käfer im Maul in den Händen.

Signal Beetle im Forellenmaul
Signal Beetle im Forellenmaul

Nach dem schönen Fisch bekommt er einen großen Foam Hopper an das Ende des 0,20mm Vorfachs geknotet. Sichtlich erstaunt über die Ködergröße suchen wir uns einen nächsten möglichen Fischstandort. Hier ist es wichtig, auf naheliegende oder direkt angrenzende Wiesen zu suchen. Unter tief hängenden Ästen eines Baumes, der am Rande einer großen Wiese steht, steigt ein guter Fisch immer wieder. Offenbar handelt es sich um einen recht großen Fisch, der stetig Nahrung einsammelt. Gerade bei diesen großen Grashüpferimitationen ist es umso wichtiger, das Muster richtig aktiv zu fischen und vor allem ganz nah an die Ufersteine oder das überhängende Gras zu platzieren. Man muss nur mal einen echten Grashüpfer beobachten, der von einer Wiese ins Wasser gehüpft ist. Wild strampelnd versucht das Insekt das rettende Ufer zu erreichen. Zwischendrin legt er immer kleine Pausen ein als ob er versuchen würde, wieder zu Kräften zu kommen. Genau das gilt es zu imitieren!
Der erste Wurf ist platziert und der Hopper driftet ohne jegliche Bewegung an dem Fisch vorbei. Keine Regung des Fisches. Beim zweiten Wurf ist deutlich mehr Bewegung im Spiel. Hier ein „Hüpfer“ dort ein „Hüpfer“ und schon kommt der Fisch mit voller Vehemenz. Fast etwas erschrocken hebt mein Kollege die Rute und strahlt über das ganze Gesicht. Die neuen Muster haben sich als sehr fängig herausgestellt und sind eine absolute Empfehlung wert!

Große Regenbogen
Große Regenbogen mit 57cm mit einem Hopper erwischt

Neben Hoppern und Käfern gibt es natürlich auch noch die „Daddy Long Legs“, die oft einen Fisch überlisten, wenn gar nichts Anderes mehr funktioniert. Probieren Sie es einfach aus!

Petri Heil!

Empfohlene Fliegenmuster:
Wir empfehlen unser Hopper und Käfer Set!

Sight Beetle / Käfer   #16
 
Sight Beetle / Käfer #16
Daddy Long Legs
Daddy Long Legs

Geräteempfehlung:

Rute: 496-4 Z-Axis Sage Fliegenrute
Rolle: 4540 Sage Fliegenrolle
Schnur: RIO Gold Schnurklasse #4
Vorfach: Allround Mono 0,20mm

R.R.

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