Frühjahrsfischerei in der Mittagspause

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An den Gewässern geht es  wieder los! Nach dem langen Winter sind die ersten warmen Sonnenstrahlen eine Wohltat für Mensch und Natur. Die Schneeglöckchen und Krokusse lassen den Frühling deutlich erkennen und auch die Narzissen strecken ihre Köpfe aus dem noch kargen Erdboden – hier und da schon das erste zarte Grün. Auch die ersten Insekten sind unterwegs. Der Fischer  findet mal eine „Märzbraune“ oder sogar mal eine kleine Steinfliege. Alles deutliche Zeichen, dass die Natur erwacht und sich bald wieder in ihrer vollen Pracht zeigt. Es liegt eine tolle Zeit vor uns!

Für uns Fischer bedeutet das: Die Schonzeit für Bachforellen ist vorbei und nach der Laichzeit sind die Fische meist richtig hungrig! Es heißt auch, dass wir wieder unserer Leidenschaft folgen können! 

Es ist höchste Zeit ans Wasser zu gehen!

Freunde und Bekannte kommen mit ersten Frühlingserlebnissen vom Wasser zurück. Selbst habe ich es noch nicht geschafft, da die Zeit bisher gefehlt hat. Die innere Unruhe wird immer größer und schließlich muss der Weg einfach ans Wasser führen.  Bei dem traumhaften Frühlingswetter folgte kurzerhand der Entschluss :  In der Mittagspause geht es an den Fluss ! 

Rudi Heger und Lui
Hier muss ein Fisch stehen…

Am Wasserstand wird deutlich, wie viel Schnee noch in den Bergen liegt. Die Schneeschmelze ließ die Flüsse seit Einzug der Schönwetterlage steigen und dieses Jahr wird das Schmelzwasser wohl etwas länger anhalten als sonst. Der Wasserstand ist erhöht und das Wasser ist eingetrübt. Innerlich frage ich mich: „Ob da überhaupt eine Fischerei Sinn macht…“. Mein Begleiter ist zuversichtlich und freut sich unheimlich auf den ersten Wurf der Saison.  Bei der Fischerei im Schmelzwasser gilt: Am Vormittag ist die Fischerei oft sehr gut möglich, da es dauert, bis das trübe Wasser aus den Bergen am Nachmittag den Fluss eintrübt und das Wasser steigt. Damit wird es am Nachmittag deutlich schwieriger. Seien Sie also früh am Fluss!

Rudi Heger und Lui
Langsam einstrippen

Vor der Fischerei  stand noch die Gerätewahl an
– hier wurde etwas Spezielles ausprobiert: 

Aufgrund des höheren Wasserstandes und des trüben Wassers wurde eine SAGE6110-6 „Switch Rute“ mit einer 4580 Rolle, Backing und SAGE Indikator Taper (260 Grain) ausgestattet. Zusätzlich wurde an die schwimmende Schnur ein sinkendesRIO Versi-Tip Leader (Polyleader – wahlweise auch Traun River Sink Tip Head oderStreamer Extra Fast Sinking) eingeschlauft. Noch ein Stück Monofiles 0,25er Super Tippet vorne angebunden, mit einem Fox Minnow Streamer  versehen und schon kann es losgehen. 

Die sogenannten Switch- Ruten sind stark im Gespräch und scheinen bei immer mehr Fliegenfischern für Begeisterung zu sorgen. Bei diesen mit einem leichtenZweihandgriff ausgestatteten Ruten werden die Vorteile einer Zweihandrute mit denen einer Einhandrute kombiniert.  Das heißt, dass Sie  sowohl Zweihand- als auch Einhandwürfe mit diesen Ruten ausüben können. Gerade an großen Flüssen können diese 11 Fuß (335cm) langen Ruten ein großer Vorteil sein, da große Entfernungen mühelos  erreicht und große Wasserflächen abgefischt werden können.  Es ist ein Kinderspiel, mit einem Rollwurf  oder Switch Cast auf die andere Uferseite zu werfen. Mendings gelingen mit einer unglaublichen Leichtigkeit und der Streamer kann ideal an Standorten der Fische herangeführt werden.  Der Köder kann perfekt präsentiert werden.

Rudi Heger und Lui
Der Biss folgt unmittelbar

Es macht einfach sehr viel Spaß, mit solch einer neuartigen Rute zu fischen!

Bei dem erhöhten Wasserstand halten sich die Fische in der Regel direkt am Gewässerrand oder an den Kanten zu Kehrwassern auf. Halten Sie unbedingt Ausschau nach ruhigen Gewässerbereichen. Die Fische suchen Schutz und versuchen dem Strömungsdruck aus dem Weg zu gehen. Hinter jedem größeren Stein, kleinen und großen Kehrwassern oder in Innenkurven können gute Fische stehen. 

Rudi Heger
Kurz vor der Landung

Kaum ist der Streamer im Wasser gelandet und wird an der Strömungskante zum Kehrwasser eingeholt, krümmt sich auch schon die Rute. Eine schöne Bachforelle hat den Streamer mit angedrücktem Widerhaken genommen. Der Fisch ist gut genährt und hat den Winter gut überstanden. Das ist doch ein toller Saisonstart! 
Ein paar Meter weiter liegt schon die nächste verheißungsvolle Stelle. Die Schnur wird mit einem Rollwurf quer zur Strömung gelegt. Der Streamer bekommt Zeit zum Absinken, bevor mit dem Einstrippen des Köders begonnen wird. Nach dem fünften Wurf kommt der erste Biss. Der Haken greift nicht, die Bachforelle verschwindet wieder im angetrübten Schmelzwasser. Erneuter Versuch: an der gleichen Stelle schießt ein Fisch mit offenem Maul den Streamer hinterher und packt diesen. Nach kurzem Drill wird ein schönes Foto einer toll gefärbten bayerischen „Frühjahrsforelle“ gemacht. In der etwas verlängerten Mittagspause wird noch der ein oder andere schöne Fisch gelandet. Nach 1.5 Stunden geht es zufrieden zurück zur Arbeit . 

Bachforelle
Toll gezeichnete Bachforelle

Die Freude über die frisch gestartete Saison ist sehr groß! Und wir fragen uns: Welche Erlebnisse hält der Fluss dieses Jahr für uns bereit…

R.R.

Ausrüstung
Ausrüstung: Streamer Extra Fast Sinking, Versi-Tip Leader, Super Sink Head
Fox Minnow Streamer
Fox Minnow Streamer – im Frühjahr fängig

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