Auf der Suche nach Ephemera Danica (Maifliege)

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Auf der Suche nach Ephemera Danica

Ephemera Danica
Ephemera Danica

Ephemera Danica – Für viele Fliegenfischer in Europa hat dieser Begriff eine magische Bedeutung. Zwar existieren viele Arten der „Ephemeridae“, für Fliegenfischer ist „Ephemera Danica“ aber die faszinierendste. Bei Fliegenfischern hat sich die landläufige Bezeichnung als Maifliege durchgesetzt. Seit jeher hat die Maifliege für die Fliegenfischerei eine sehr große Bedeutung. Die englischen Chalkstreams und die großen irischen Seen sind bekannt für ihr Massenaufkommen an Maifliegen zwischen Mitte Mai und Ende Juni. Aber auch in Zentraleuropa ist die Maifliege weit verbreitet. Die Wiesent in Deutschland beispielsweise hat durch die Maifliegen einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt. In den übrigen Gewässern Mitteleuropas wird der Maifliege, lustigerweise aus Unkenntnis, weniger Beachtung geschenkt. Da die Maifliege in ganz Europa verbreitet ist kann man an recht vielen Gewässern ein beachtliches Maifliegenaufkommen beobachten. Der Zeitraum mit dem größten
Aufkommen ist wohl zwischen Mitte Mai und Ende Juni. Die letzten Tage waren wir im Chiemgau auf der Suche nach Ephemera Danica…

…Am Freitag verirrte sich in der Mittagspause eine große Eintagsfliege direkt auf unseren Mittagstisch im Garten. Die „Nicht-Fischer“ unter uns waren freilich nicht sehr begeistert von diesem großen Insekt auf dem Essenstisch. Die anwesenden Fliegenfischer jedoch bekamen große Augen und verspürten den Drang ans Wasser gehen zu müssen. Das Wetter war an diesem Tag vielversprechend. So entstand die Idee am Abend den aktuellen Stand in Sachen Maifliegen zu überprüfen. Angekommen am Fischwasser (Chiemseeauslauf) sahen wir bereits mehrere Eintagsfliegen über die Wasseroberfläche zappeln. Einige Zeit lang standen wir am mit Schilf bewachsenen Flussufer und beobachteten das Geschehen auf der Wasseroberfläche. Im Gegenlicht waren die Insekten aufgrund der spiegelnden Wasseroberfläche gut auszumachen. Leider sahen wir nur gelegentlich eine Maifliege. Auch die Fische konzentrierten sich eher auf die Nahrungsaufnahme im Gewässer als an der Oberfläche. So gingen wir Meter für Meter abwärts. Eine Stunde später begann es bereits zu dämmern und abzukühlen. Und noch immer war das Aufkommen an Maifliegen als gering zu bezeichnen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit bemerkten wir, dass die Anzahl der Maifliegen von einer Sekunde auf die andere stark zunahm. Es musste wohl ein Schlupf stattgefunden haben. Wieder standen wir mit großer Erwartung an der Schilfkante und warteten auf steigende Fische. Ein platschendes Geräusch, 10 Meter flussabwärts, brachte uns endlich die Erlösung. Ich platzierte mein äußerst realistisches Ephemera-Danica Muster direkt oberhalb des vermuteten Standplatzes und ließ es abwärts zappeln. Der Anbiss erfolgte sofort und energisch. Leider war die Bachforelle nicht besonders groß – Aber immerhin konnten wir an diesem Abend „erfolgreich“ in die Maifliegensaison starten. Ich muss zugeben, dass der heutige Abend meine Erwartungen noch nicht erfüllt hat. Das noch kühle Wasser an unseren Gewässern und die damit verbundene verminderte Aktivität sind wohl als Gründe anzugeben. Aber wozu ärgern? In den nächsten Tagen wird sich die Situation hier wohl drastisch ändern, so wie auch in vielen Jahren zuvor. Es wird wieder Abende mit ungeheuerem Schlupf und starker Aktivität an der Wasseroberfläche geben!

 

Falls Sie die Fischerei mit der Maifliege noch nicht ausprobiert haben, können wir Ihnen nur raten dies zu tun. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt dafür und die Maifliegenfischerei ist an Spannung kaum zu übertreffen. Schauen Sie sich das Insektenaufkommen an und um Ihr Gewässer genau an. Maifliegen sind sehr gut an ihrer Größe, an den transparenten Flügeln und den 3 Schwänzchen hinten zu erkennen. Die Fischerei mit der Maifliege an sich ist alles andere als schwierig.  Sehr empfehlen können wir Ihnen neben einem langem Vorfach beispielsweise realistisch gebundene Muster. Kurze ruckartige Bewegungen mit der Rutenhand lassen die Fliege verführerisch über die Oberfläche tanzen. Zum richtigen Zeitpunkt wird diese Fischerei zum echten Erlebnis welches man nicht mehr vergisst. Übrigens stehen nicht nur Forellen auf Maifliegen. Viele andere Fischarten wie Renken, Aitel, Mairenken und Karpfen bedienen sich zu dieser Jahreszeit an den Maifliegen. Nun noch ein Geheimtipp: Die Fischerei mit Maifliegen ist an den bayerischen Seen wie dem Chiemsee, dem Starnberger See oder dem Tegernsee noch unbekannt, könnte aber genau aus diesem Grund ganz besonders spannend sein!

Bericht & Fotos: Florian Kania & Michael Schallinger

Bachforelle mit Maifliege
Bachforelle mit Maifliege

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abendstimmung
Abendstimmung

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